sie hat sich eingenistet
ich will nach hause. ich will in mein bett. ich will mich in mein bett legen und mir die decke über den kopf ziehen. und dort will ich liegen. mit offenen augen. und nachdenken. meine ruhe will ich. aber ich kann nicht. weil ich ja hier sein muss. ich kann nicht. und will auch nicht. und dabei muss ich jetzt noch vier tage hier sitzen. bis die weihnachtliche ruhe kommt. jedoch, am freitag wird ins waldviertel gefahren. dort wird sich ins bett gelegt. und die decke über den kopf gezogen. und darunter werde ich mit einem buch liegen. und die welt wird außerhalb dieser kugeligen bettdeckenformation sein. ich bin ungeduldig. ich kann nicht. ich kann nicht mehr. denn die langweile läuft aus dem kopf aus. sie läuft die schläfen hinunter und benetzt meine kleidung. sie ist giftgrün. altes eiter, das seit wochen meinen kopf verstopft.
jetzt, da die tage so kurz sind, will man überhaupt nur mehr drei dinge tun: unters einer decke liegen. schlafend im bett liegen. essen (bevorzugt liegend).
die winterdepression hat sich eingenistet. man muss sie überwinden? man muss sich an die gegebenheit anpassen. die da wären: kälte und dunkelheit. sich hinlegen und schlafen also. es ist nicht der kälteste winter, den ich erlebe. ein sphärenpartner, der sich mit einem selbst zu einem ganzen bettgefüge verbindet, lässt die gedrückheit verschwinden. eine existenz als erdhörnchen - wunderbarste vorstellung.
trost spendet folgenes baldiges ereignis: in drei tagen, demnach am 21.12., erreicht die dunkelheit ihren höhepunkt. und dann.... kann es nur mehr besser weil heller werden.
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